Was beinhaltet die Vorbereitung auf eine Stammzelltransplantation?

In diesem Kapitel erhalten Sie Informationen rund um die Vorbereitung einer Blutstammzelltransplantation. Thematisiert werden die Wartezeit, die Spendersuche, die Voruntersuchungen und die Katheter-Implantation.

Autor:  Dr. med. Gesche Riabowol née Tallen, Dr. med. Jörn Kühl, Redaktion:  Maria Yiallouros, Freigabe:  PD Dr. med. S. Voigt, Zuletzt geändert: 19.06.2023 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e4971

Die Stammzelltransplantation ist eine aufwändige und langwierige Behandlungsmethode. Sie muss daher gut vorbereitet und geplant werden, damit die Transplantation möglichst erfolgreich und komplikationsarm verläuft.

Einige Aspekte, die im Rahmen der Therapievorbereitung eine Rolle spielen, werden im Folgenden aufgeführt.

  • Zeitpunkt der Transplantation: Der erste Schritt besteht darin, dass die behandelnden Ärzte und das Transplantationsteam darüber entscheiden, zu welchem Zeitpunkt eine Transplantation ratsam ist und welche Art der Transplantation in Frage kommt.
  • Spendersuche: Ist eine allogene Stammzelltransplantation geplant, muss ein geeigneter Spender gefunden werden, also ein Spender mit möglichst passenden Gewebemerkmalen (HLA-Merkmalen; HLA ist die englische Abkürzung für "human leukocyte antigens"; deutsch: menschliche Leukozytenantigene). Für die dafür erforderliche Blutuntersuchung wird dem Patienten und seinen Angehörigen Blut entnommen. Ist kein HLA-identisches Geschwisterkind als Spender vorhanden, wird nach einem passenden Fremdspender gesucht. Dies kann mehrere Wochen oder unter Umständen Monate dauern, so dass mit einer gewissen Wartezeit zu rechnen ist. Wenn ein geeigneter Stammzellspender gefunden ist, muss durch verschiedene Blutuntersuchungen und eine körperliche Untersuchung sichergestellt werden, dass dieser auch völlig gesund ist.
  • Voruntersuchungen: Vor jeder Stammzelltransplantation sind bestimmte Untersuchungen erforderlich, um den Gesundheitszustand des Patienten zu überprüfen. Wichtig sind unter anderem das aktuelle Krankheitsstadium und die Funktion der wichtigsten Organe. Darüber hinaus sollen bestehende Infektionen ausgeschlossen werden.
  • Zentraler Venenzugang: Vor der Transplantation muss der Patient einen zentralen Venenzugang (zum Beispiel einen Hickman-Katheter) erhalten. Das ist wichtig, weil im Rahmen der Behandlung viele Medikamente sowie Blutkonzentrate und Nährstoffe verabreicht werden und außerdem zahlreiche Blutuntersuchungen notwendig sind.
  • Konditionierung: Jeder Art von Stammzelltransplantation (autolog oder allogen) geht eine so genannte Konditionierungsbehandlung voraus. Diese kann je nach Grunderkrankung, Spenderauswahl und Standards in der behandelnden Klinik unterschiedlich sein. Bei bösartigen Erkrankungen handelt es sich in der Regel um eine Hochdosis-Chemotherapie, gegebenenfalls zusätzlich auch eine Ganzkörperbestrahlung oder Antikörper-Therapie. Die Konditionierung dient dazu, bösartige Zellen im Körper zu zerstören und/oder in der Knochenmarknische Platz für neue Zellen zu schaffen. Außerdem muss das Immunsystem des Patienten soweit geschwächt werden, dass das Transplantat nicht abgestoßen wird.

Auf den folgenden Seiten finden Sie weitere Informationen zu den Themen, die in der Vorbereitungsphase einer Stammzelltransplantation für Sie wichtig sein können.