Lagebeschreibungen von Hirnstrukturen und von Tumoren im Gehirn

Autor:  PD Dr. med. Gesche Tallen, Redaktion:  Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 19.06.2015 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e28248

Für viele Gespräche mit Ihrem Behandlungsteam ist es bestimmt von Vorteil zu wissen, dass Ausdrücke wie" oben - unten" oder "vorn - hinten" bei der Lagebeschreibung von Hirnstrukturen ungenau sind. Die vom Fachpersonal häufig benutzten Bezeichnungen lauten deshalb:

  • rostral (oder oral): am Vorderende der Achse (von -rostrum-: Schiffsschnabel bzw. von -os-: Mund)
  • kaudal: am hinteren Ende der Achse (von -cauda-: Schwanz)
  • basal (oder: ventral): Unterseite (von -venter-: Bauch)
  • dorsal: Oberseite (von -dorsum-: Rücken)

Außerdem wird eine bestimmte anatomische Struktur, das Kleinhirnzelt (Tentorium cerebelli), besonders von den Neurochirurgen regelmäßig für Lagebeschreibungen von ZNS-Tumoren verwendet.

Das Tentorium cerebelli ist eine Erweiterung der harten Hirnhaut [siehe Hirnhäute], die das Kleinhirn wie ein Zelt von den hinteren Anteilen des Großhirns abgrenzt. Entsprechend liegen manche ZNS-Tumoren supratentoriell, das heißt oberhalb des Tentoriums, oder infratentoriell, also unterhalb des Tentoriums.