Schlafstörungen

Autor:  Dr. med. Gesche Riabowol (nee Tallen), Redaktion:  Maria Yiallouros, Freigabe:  Prof. Dr. med. U. Creutzig, Zuletzt geändert: 20.02.2024 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e172576

Kinder und Jugendliche mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen leiden oft unter Schlafstörungen, die sowohl die Patienten als auch deren Familien langfristig stark belasten. Für eine erfolgreiche Behandlung ist es zunächst wichtig, mögliche Ursachen beziehungsweise Auffälligkeiten der Schlafstörung zu ermitteln. Hierzu gehören:

  • die Schlafroutine: zum Beispiel Schlafens- und Aufwachzeiten, Aktivitäten vor dem Schlafengehen, Tagschlaf, Wachzeiten, Schlafort
  • Auffälligkeiten nachts: wie Albträume, plötzliches Hochschrecken und Angstattacken (Pavor nocturnus), Schlafwandeln, nächtliches Aufwachen, Zähneknirschen, Schnarchen, Einnässen
  • Auffälligkeiten tagsüber: zum Beispiel erschwertes Aufwachen, Müdigkeit (siehe Kapitel „Fatigue“), Verhaltensänderungen, vermehrte Traurigkeit (siehe Kapitel „Depressionen)
  • Schlafstörungen bei anderen Familienmitgliedern

Häufige Ursachen für Schlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen mit fortgeschrittener Krebserkrankung sind Angst, Depressionen, Schmerzen, Luftnot, Verdauungsstörungen, sowie bestimmte Medikamente (zum Beispiel Glukokortikoide). Weitere Informationen zu den genannten Beschwerden finden Sie in den entsprechenden Kapiteln.

Behandlung von Schlafstörungen

Unabhängig von der Ursache der Schlafstörungen können die folgenden allgemeinen Maßnahmen zu deren Verringerung beitragen:

  • geregelte Schlafroutine und ausreichende Schlafdauer beziehungsweise ausreichende Schläfrigkeit vor dem Schlafengehen
  • ruhige, bequeme Atmosphäre und für den Patienten angenehme, nicht zu warme, Raumtemperatur im Schlafzimmer
  • wenn möglich, Bewegung an der frischen Luft tagsüber
  • beruhigende Aktivitäten vor dem Zubettgehen (zum Beispiel Beruhigungsbad, Vorlesen).

Bei hartnäckiger Problematik kann manchmal auch eine schlafanstoßende medikamentöse Therapie angezeigt (beispielsweise mit Beruhigungsmitteln oder mit Melatonin) sein. Auch der Rat eines Kinder- und Jugendpsychiaters kann helfen.