Welche Behandlungsmethoden sind erforderlich?

Autor:  Maria Yiallouros, Zuletzt geändert: 25.06.2021 https://kinderkrebsinfo.de/doi/e63629

Im Mittelpunkt der Behandlung eines Patienten mit klassischem Hodgkin-Lymphom steht die Chemotherapie. Bei einem Teil der Patienten schließt sich an die Chemotherapie eine niedrig dosierte Bestrahlung der befallenen Regionen an. In seltenen Fällen, zum Beispiel wenn die Erkrankung auf die übliche chemo- und strahlentherapeutische Behandlung nicht anspricht oder bei einem Krankheitsrückfall, kann darüber hinaus eine Hochdosis-Chemotherapie mit anschließender Stammzelltransplantation in Betracht kommen.

Die Intensität und Dauer der Chemotherapie, die Notwendigkeit einer Bestrahlung oder einer Stammzelltransplantation sowie die Prognose der Erkrankung richten sich vor allem danach, wie weit sich die Krankheit zum Zeitpunkt der Diagnose im Körper ausgebreitet hat (Krankheitsstadium) und wie die Krankheit auf die Therapie anspricht. Die Form des Hodgkin-Lymphoms spielt bei der Behandlungsplanung nur eine untergeordnete Rolle (siehe Ausnahme LPHL im Anschluss).

Besonderheiten bei Patienten mit Lymphozyten-prädominantem Hodgkin-Lymphom (LPHL)

Gewisse Therapieabweichungen gibt es bei Kindern und Jugendlichen mit einem Lymphozyten-prädominanten Morbus Hodgkin: Anders als beim klassischen Hodgkin-Lymphom ist es bei diesem Hodgkin-Typ in einem frühen Stadium der Erkrankung (IA) möglich, auf eine Chemotherapie (und Bestrahlungsbehandlung) zu verzichten – vorausgesetzt, es ist nur ein einzelner Lymphknoten befallen und er kann ohne Gefährdung oder Verstümmelung des Patienten komplett (das ist sehr wichtig!) operativ entfernt werden.

Die Erfahrungen haben gezeigt, dass etwa zwei Drittel dieser Patienten auch ohne Chemo- und Strahlentherapie gesund werden. Die Patienten werden aber weiterhin regelmäßig untersucht und der Krankheitsverlauf genau überwacht (so genannte Beobachtungsstrategie). Tritt die Krankheit erneut auf, erfolgt eine Behandlung [MAU2015] [MAU2007].

Etwa 80 bis 85 % der Patienten mit Lymphozyten-prädominantem Hodgkin-Lymphom werden im Stadium IA oder IIA diagnostiziert. Während Patienten im Stadium IIA, ebenso wie Patienten im Stadium IA mit Resttumor, zunächst eine milde Chemotherapie erhalten, ist für Patienten mit weiter fortgeschrittener Erkrankung eine Behandlung wie beim klassischen Hodgkin-Lymphom vorgesehen.

Im Anschluss werden die verschiedenen Behandlungsmethoden vorgestellt.

Informationen zum zeitlichen Ablauf der Behandlung eines klassischen Hodgkin-Lymphoms erhalten Sie im Kapitel „Behandlungsablauf“.